Um die Erderwärmung in den Griff zu bekommen, reicht es bei weitem nicht aus, die Emissionen während des Betriebs eines Gebäudes zu verringern. Man muss auch anders bauen.

Die Bau- und Immobilienwirtschaft hat einen erheblichen Anteil am Ausstoss von CO2. Sie steht damit auch in der Verantwortung, mit sparsamem Bauen und energieeffizienten Gebäuden einen Beitrag zur Reduktion dieser Emissionen zu leisten. Sehr deutlich machte das Werner Sobek an den NZZ Real Estate Days in Davos:

Gemäss den Berechnungen des Architekturprofessors von der Universität Stuttgart ist der Sektor für nicht weniger als 35% des weltweiten Energie- und 50% des globalen Materialverbrauchs verantwortlich und verursacht je die Hälfte des anfallenden Mülls und der CO2-Emissionen. Der letzte Wert ist für das Klima nicht nur besonders kritisch, er werde auch von etlichen Organisationen wie der Internationalen Energie-Agentur (IEA) unterschätzt.

Sektor mit dem grössten Hebel

Damit ist das Bauwesen laut Sobek der Sektor mit dem grössten Hebel, um die Vermüllung der Meere und Landschaften und vor allem die Erderwärmung in den Griff zu bekommen. Aber wie soll das gehen und vor allem auch in der enormen Geschwindigkeit, die geboten ist? Laut Sobek bleiben der Menschheit bei einem globalen CO2-Ausstoss von derzeit 1300 t pro Sekunde nämlich nur noch sechseinhalb Jahre, bis das gemäss dem Pariser Klimaabkommen verbliebene CO2-Budget aufgebraucht ist, welches eine Erderwärmung um 1,5 Grad hervorruft.

Selbst bei einer linearen Reduktion der Treibhausgasemissionen müssten diese bereits im Jahr 2035 bei null ankommen. Wie kurz dieser Zeithorizont sei, zeige die Tatsache dass allein die Zertifizierung einer neuen Brandschutztüre in Deutschland sechs bis sieben Jahre in Anspruch nehme. Um die Ziele zu erreichen, genüge es bei weitem nicht, künftig auf fossil betriebene Heizungen zu verzichten und alte Anlagen durch solche zu ersetzen, die mit erneuerbaren Energien betrieben würden.

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