Veranstaltungen - 10.12.2024
Die Beleuchtungsindustrie befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Nachhaltigkeit und Energieeffizienz gewinnen in der Gebäudebranche zunehmend an Bedeutung, während gleichzeitig moderne Lichttechnologien wie LED-Beleuchtung, intelligente Sensoren und vernetzte Systeme kontinuierlich weiterentwickelt werden, um innovative, hochgradig energieeffiziente Lösungen zu bieten.
In diesem Blog beleuchten wir detailliert die aktuellen Lichttrends, die die Zukunft der Branche prägen. Im Fokus stehen dabei die vermehrte Nutzung von Tageslicht, um künstliches Licht zu minimieren, die Optimierung von Lichtsteuerungen zur Steigerung der Effizienz sowie innovative Ansätze wie das LED-Upcycling. Zudem zeigen drei Fallstudien eindrucksvoll, wie viel durch intelligente und effiziente Beleuchtungssysteme eingespart werden kann.
Abschließend werfen wir einen Blick in die Zukunft der Beleuchtungstechnologien: Welches Potenzial steckt in Leuchtmitteln, die Daten erfassen? Warum lohnt sich die Fernsteuerung der Beleuchtung? Und wie lässt sich Beleuchtung als Netzwerkinfrastruktur für das Internet der Dinge (IoT) in Gebäuden nutzen?
Tauchen Sie mit uns ein in die faszinierende Welt der Beleuchtungstrends!
LED-Technologie: Ausgereift, aber nicht am Ende.
Die LED-Technologie hat in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erlebt und dabei herkömmliche Leuchtmittel wie Leuchtstoffröhren nahezu vollständig ersetzt – vor allem durch das Verbot von Leuchtstoffröhren in Europa. Dieses Verbot wurde aus mehreren Gründen eingeführt: Leuchtstoffröhren enthalten giftiges Quecksilber, das umweltschädlich ist und spezielle Entsorgungsmaßnahmen erfordert. Zudem sind sie im Vergleich zu modernen LED-Systemen erheblich weniger energieeffizient. Das Verbot soll den Übergang zu nachhaltigeren Beleuchtungstechnologien beschleunigen. Erfahren Sie in diesem Blogpost mehr zum FL-Röhren Verbot.
Die Entwicklung der LED-Technologie war in den letzten Jahren von bedeutenden Fortschritten geprägt. LEDs haben sich von einer energiesparenden Alternative zu einem entscheidenden Bestandteil intelligenter Beleuchtungssysteme entwickelt. Während herkömmliche Leuchtstoffröhren etwa 60 Lumen pro Watt (lm/W) bieten, erreichen moderne LEDs mittlerweile über 200 lm/W. Das bedeutet, dass LEDs mit deutlich weniger Energie mehr Licht erzeugen und somit eine wesentliche Rolle bei der Senkung des Energieverbrauchs spielen.
Ein weiterer Schritt in der Entwicklung der LED-Technologie ist die Integration von intelligenten Sensoren. Diese Systeme passen die Beleuchtung automatisch an die Umgebungsbedingungen und die Anwesenheit von Personen an, was zusätzlich Energie spart. Beispielsweise wird das Licht nur eingeschaltet, wenn jemand den Raum betritt, und kann je nach Tageszeit und natürlichem Lichteinfall in der Helligkeit reguliert werden. Dies ist besonders in Bürogebäuden und industriellen Anlagen von Vorteil, da so der Energieverbrauch auf großen Flächen minimiert wird.
Upcycling bei der Beleuchtung: Konversion statt Komplettersatz.
Ein weiterer wichtiger Trend in der nachhaltigen Beleuchtung ist das Upcycling bestehender Systeme. Anstatt alte Systeme vollständig zu ersetzen, wird durch den gezielten Austausch von Komponenten wie Leuchtmitteln die Effizienz gesteigert. Der Wechsel zu moderner LED-Technologie senkt den Energieverbrauch erheblich, während die bestehende Infrastruktur erhalten bleibt. Dies spart nicht nur Kosten, sondern reduziert auch die sogenannten „grauen Energien“, die bei der Herstellung neuer Produkte anfallen würden.
Innovative Upcycling-Lösungen umfassen auch die Nachrüstung vorhandener LED-Systeme mit Sensorik, wenn diese noch nicht integriert ist. Ein Beispiel hierfür ist die NOMUS Sensor Node, der es ermöglicht, Leuchten mit Sensoren für Bewegungserkennung und Lichtsteuerung aufzurüsten. Dadurch wird die Effizienz verbessert, da die Beleuchtung automatisch auf Umgebungsbedingungen reagiert.
Zusätzlich wird zunehmend daran gearbeitet, ausgediente LED-Leuchten und deren Komponenten wiederzuverwenden. Materialien wie Aluminiumgehäuse oder elektronische Bauteile aus alten Leuchten werden in neuen Produkten verbaut, um den Ressourcenverbrauch zu senken und den Materialkreislauf zu schließen. Auch das Recycling von LED-Komponenten wie Chips und Platinen ist ein aufkommender Trend, der nicht nur Abfall reduziert, sondern auch die Umweltbilanz der gesamten Branche verbessert.
Tageslichtnutzung im Fokus: Energie sparen durch natürliches Licht.
Beleuchtungssysteme und Gebäude, die das Tageslicht optimal nutzen, sind zentrale Bestandteile moderner nachhaltiger Gebäudetechnologien. Neue Gebäude sollten so geplant werden, dass möglichst viel Tageslicht tagsüber einströmt. Bei neuen und bestehenden Gebäuden ist der Einsatz von Tageslichtsensoren entscheidend. Solche Sensoren erkennen, wann und wie viel Tageslicht vorhanden ist, und passen die künstliche Beleuchtung entsprechend an. Durch die reduziere Betriebszeit der Beleuchtung der Energieverbrauch gesenkt, ohne dass der Raumkomfort minimiert wird.
Besonders in Treppenhäusern, Büros oder Eingängen bietet diese Art der Beleuchtung eine kosteneffiziente Lösung, da vorhandene Ressourcen besser genutzt werden. In Kombination mit intelligenten Beleuchtungssystemen, die Bewegungssensoren integrieren, können Gebäude ihren CO₂-Fußabdruck erheblich reduzieren.
Möchten Sie herausfinden, wie viel Energie, Kosten und CO2 Sie dank Tageslicht- und Bewegungssensorik einsparen können? Mit diesem Energierechner erhalten Sie alle wichtigen Daten innerhalb weniger Minuten.
Strengere Richtlinien für energieeffiziente Beleuchtung.
Mit der zunehmenden Fokussierung auf Nachhaltigkeit werden auch die gesetzlichen Vorschriften strenger. Das Leuchtstoffröhrenverbot hat die nachhaltige Entwicklung der Beleuchtungsindustrie vorangetrieben, doch das Potenzial für Effizienzsteigerungen ist noch lange nicht ausgeschöpft. Denn der Energieverbrauch hängt nicht nur von der Effizienz des Leuchtmittels ab, sondern auch von der tatsächlichen Brenndauer. Reduziert man beispielsweise die Brenndauer um 70 % am Tag, spart man entsprechend ebenso viel Energie.
In der Europäischen Union müssen immer mehr Unternehmen auf energieeffiziente Beleuchtungssysteme umstellen, um den Anforderungen zur Reduktion des CO₂-Ausstoßes gerecht zu werden. In der Schweiz gilt seit Anfang 2024 die SIA-Norm 387/4, die Anforderungen an die energieeffiziente Planung und den Betrieb von Beleuchtungssystemen in Gebäuden festlegt. Diese Vorschriften fördern die Verbreitung intelligenter Beleuchtungssysteme, die auf Sensorik und vernetzte Technologien setzen.
Laut Energylight stellt die Kombination von LED-Technologie mit Bewegungssensoren, Tageslichtsteuerung und Vernetzung die optimale Lösung dar, um Einsparungen von 90–95 % zu erreichen. Vernetzte Beleuchtungssysteme wie beispielsweise NOMUS ermöglichen angenehme Lichtverhältnisse trotz hoher Einsparungen.
Best Practice: Erfolgreiche Anwendungsfälle intelligenter Beleuchtung.
Von der Theorie in die Praxis – folgende Beispiele verdeutlichen, wie intelligente Beleuchtungslösungen zur Nachhaltigkeitsstrategie der Gebäudebesitzer beitragen:
Einsatz von Tageslichtsensoren bei der Überbauung ZHil Manegg.
Im Neubau Manegg ist Nachhaltigkeit der Fokus. Daher hat sich die Besitzerin Mobimo für das intelligente Beleuchtungssystem „NOMUS“ entschieden, bei dem jedes Leuchtmittel mit Bewegungs- und Tageslichtsensoren ausgestattet ist. Diese Systeme dimmen die Leuchtmittel, um zusammen mit dem Tageslicht das gewünschte Luxniveau zu erreichen. Durch die Kombination aus Sensorik und Vernetzung erzielt das intelligente Beleuchtungssystem Energieeinsparungen von 60 % gegenüber anderen modernen LED-Beleuchtungssystemen.
Von LED zu sensorgesteuerten LEDs im Parkhaus Stampfenbach.
Im Parking Stampfenbach war Sicherheit immer von höchster Priorität, was dazu führte, dass die Beleuchtung rund um die Uhr eingeschaltet war. Angesichts steigender Energiepreise war jedoch eine effizientere Lösung erforderlich. Das intelligente Beleuchtungssystem „NOMUS“ gewährleistet weiterhin die Sicherheit, indem es Bereiche mit Personen oder Fahrzeugen voll beleuchtet, während ungenutzte Zonen auf Grundlicht heruntergedimmt werden. Dank der Energieeinsparungen von 80 % spart der Besitzer jährlich 12’268 Franken und verringert den CO₂-Ausstoß um 5’234 kg.
Leuchten mit Sensorik Upcyclen im Hauptsitz vom VSE.
Der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) hat die Energieeffizienz seiner Beleuchtungssysteme um beeindruckende 78 % gesteigert, ohne dass die Mitarbeiter eine Veränderung in der Lichtqualität bemerken. Integrierte Bewegungs- und Tageslichtsensoren sorgen dafür, dass sich das Licht dynamisch an die Anwesenheit von Personen anpasst und ein angenehmes Ambiente schafft. Besonders hervorzuheben ist die umweltfreundliche Aufrüstung der ursprünglichen Leuchten in der Pausenzone mit der NOMUS Sensor Node, die den Energieverbrauch deutlich senkt und die Lebensdauer der Beleuchtung verlängert.
Ein Blick in die Zukunft: Beleuchtung als Datensammler.
Die Zukunft der Beleuchtung geht über die bloße Energieeinsparung hinaus. Intelligente Beleuchtungssysteme werden künftig nicht nur Daten sammeln und analysieren, um die Gebäudeeffizienz weiter zu optimieren, sondern können auch entscheidende Funktionen für das Facility Management übernehmen. Dank der Vernetzung durch das Internet of Things (IoT) können diese Systeme den Energieverbrauch in Echtzeit überwachen und anpassen.
Ein Beispiel für innovative Lösungen sind die neuen sensorgesteuerten Leuchtmittel, die nicht nur Licht spenden, sondern auch wertvolle Daten über die Nutzung und Bewegung im Gebäude sammeln. So kann beispielsweise das Reinigungspersonal besser geplant werden, basierend auf den erfassten Personenbewegungen. Die Sensorik in Kombination mit künstlicher Intelligenz ermöglicht eine umfassende Steuerung, die weit über die einfache Lichtregelung hinausgeht und das Licht automatisch an den tatsächlichen Bedarf anpasst. Durch die Integration mehrerer Sensoren pro Leuchtmittel wird eine Energieeinsparung von durchschnittlich 90 % möglich – ganz ohne komplexe Installationen.
Die moderne Technologie ermöglicht es, diese gesammelten Sensordaten nicht nur zu nutzen, sondern auch in einem benutzerfreundlichen Dashboard zu visualisieren. Dadurch können Gebäudeverantwortliche in Echtzeit auf Veränderungen reagieren und langfristig die Betriebsabläufe optimieren.
Für tiefere Einblicke in die Rolle der Beleuchtung als Datensammler in der Gebäudetechnik verweisen wir auf den Blog: Daten dank Leuchtmitteln – Wie aus Gebäuden Smart Buildings werden.
Die Zukunft liegt in Sensorik, Vernetzung und Daten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entwicklungen in der Beleuchtungstechnologie vor allem in Richtung Nachhaltigkeit und Energieeffizienz gehen. Von der Weiterentwicklung der LED-Technologie über den Einsatz von Tageslichtsensoren bis hin zu intelligenten, vernetzten Beleuchtungssystemen – die Trends zielen darauf ab, den Energieverbrauch zu senken und gleichzeitig den Komfort zu erhöhen.
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