Blog - 08.10.2024
Licht aus
Lampen mit intelligenten Sensoren sparen Strom. Doch energiesparende Beleuchtung geniesst wenig Priorität.Vo
Brennt das Licht auch, wenn gar niemand da ist, um es zu sehen? Diese Frage klingt zuerst einmal philosophisch, verweist aber auch auf ein handfestes Problem: In zahlreichen Bürogebäuden und Parkhäusern brennt das Licht tatsächlich oft 16 Stunden am Tag, auch wenn keine Menschenseele dort ist. Doch warum ist das so? Diese Frage stellte sich eines Tages der Energie- und Umwelttechnikstudent Patrik Deuss, als er in der Vorlesung die Lampen an der Decke des Raumes an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) betrachtete. Er begann zu recherchieren und berechnete, welches Sparpotenzial sich durch eine Regulierung der Brenndauer ergeben würde. Denn all die unnötig brennenden Leuchten kosten nicht nur Strom, sondern auch Geld. Dabei fiel ihm auf, dass viele öffentliche Gebäude über eine veraltete Infrastruktur verfügen: «Viele Systeme gibt es schon seit fünfzig Jahren. Selbst ein Bewegungsmelder ist nichts Neues», so sein Fazit.
Deuss wollte es besser und kostengünstiger machen. Er überlegte, dass ein Produkt, mit dem man so viel Geld sparen kann, auch einen gewissen Wert haben darf. Heute ist der 33-Jährige CEO der LEDCity AG mit 45 Mitarbeitenden. Das in Zürich ansässige Startup hat gerade eine weitere Finanzierungsrunde hinter sich und arbeitet inzwischen mit Partnern in Deutschland und Spanien zusammen.
Ein autonomes und dynamisches System
Das Geschäftsmodell von LEDCity ist in wenigen Sätzen erklärt. Beim Plug-and-Play-Beleuchtungssystem des Startups verfügt jede Lichtquelle über mehrere Sensoren. Intelligente Algorithmen sorgen für eine autonome und dynamische Lichtsteuerung. Sprich: Jeder Teil des Gebäudes wird nach Bedarf ausgeleuchtet. Jede Leuchte kann sich zudem autonom selbst justieren, weil jeder Quadratmeter fortlaufend neu berechnet wird. Wenn niemand da ist, wird das Licht gedimmt. Im Vergleich mit Beleuchtungssystemen, die LED und traditionelle Bewegungsmelder-Steuerungen schon nutzen, lassen sich mit Deuss’ Produkt 80 Prozent der Energie einsparen. Und 90 Prozent Ersparnis sind es sogar gegenüber einer traditionellen Beleuchtungslösung mit Halogenleuchten.
Zusätzlich sind die Lampen von LED City mit Radarsensoren ausgestattet. So funktioniert die Technik auch für Leuchten, die hinter Abde-ckungen verborgen sind. «Diese Software ist bei unseren Mitbewerbern noch nicht vorhanden», erklärt Patrik Deuss.
Möchten Sie den ganzen Artikel lesen?
Den ganzen Artikel von Susanne Wagner finden Sie in der Gebäudetechnik-Beilage der Handelszeitung und online: handelszeitung.ch