Blog - 08.10.2024
Die Notwendigkeit, den steigenden Energiepreisen entgegenzuwirken und die ehrgeizigen Regierungsziele zur Verringerung der Treibhausgasemissionen zu erreichen, treibt Unternehmen an, energieeffizientere Lösungen zu implementieren. Nach Angaben der Europäischen Kommission sind Gebäude in Europa für 40% des Energieverbrauchs verantwortlich. Interessanterweise werden Parkhäuser, obwohl sie rund um die Uhr in Betrieb sind, bei diesen Modernisierungsbemühungen oft vernachlässigt. Wussten Sie, dass rund 90 % des Energieverbrauchs durch eine einfache Renovierung eingespart werden können?
Wenn Sie davon ausgehen, dass Ihr Parkplatz bereits «effizient» oder «intelligent» beleuchtet ist, wagen wir zu behaupten, dass es trotzdem noch viel ungenutztes Potenzial gibt. Denn meistens ist die Realität, dass das Licht oft brennt, obwohl es nicht gebraucht wird. Ohne zu viel vorwegzunehmen: Die meisten modernen LED-Beleuchtungssysteme mit Bewegungsmeldern sind weder besonders umweltfreundlich noch kosteneffizient. In diesem Blog zeigen wir Ihnen sechs Möglichkeiten, wie Sie Ihre Parkhausbeleuchtung optimieren können, um langfristig maximale Energieeinsparungen zu erzielen:
Der offensichtliche Wechsel zu LED.
In vielen Parkhäusern werden noch immer Leuchtstoffröhren (FL) verwendet, obwohl Leuchtdioden (LED) zweifellos die umweltfreundlichste Beleuchtungstechnologie und somit die optimale Wahl für Lichtquellen sind. Tatsächlich können LED-Leuchten bis zu 60 % an Energie einsparen und sind zudem besser recycelbar. Aus diesem Grund werden FL-Lampen ab August 2023 in ganz Europa verboten.
Wie Sie vielleicht schon wissen, ist es allgemein anerkannt, dass LED der richtige Weg ist. Es ist jedoch sehr wichtig zu wissen, dass LED-Beleuchtungssysteme in Bezug auf Umweltfreundlichkeit und Effizienz sehr voneinander abweichen können. Berücksichtigt man weitere Faktoren wie Sensoren und Tageslichtkonfiguration, lassen sich bis zu 70 % mehr Energie einsparen, was ein solches intelligentes LED-Beleuchtungssystem zu der idealen Wahl für Parkhäuser macht.
Das Minimieren der Betriebszeit.
Wie ist es möglich, dass die eben genannten Faktoren so viel mehr Energie einsparen können? Die Wahl einer LED mit einer hohen Effizienzklasse, die die Lichtleistung pro Watt misst, ist ein wichtiger Faktor für die Maximierung der Energieeffizienz. Leider sind der Weiterentwicklung bei der LED-Effizienz Grenzen gesetzt. Der Energieverbrauch wird jedoch nicht nur durch die Wattanzahl, sondern auch durch die Zeit bestimmt. Das lässt sich ganz einfach erklären: Betrachtet man die Formel, die den Energieverbrauch definiert, so stellt man fest, dass er sich aus einer Multiplikation der elektrischen Leistung und einem Zeitterm zusammensetzt: E = P*t. Da die elektrische Leistung, wie bereits erwähnt, nicht mehr wesentlich reduziert werden kann, bietet die Betriebszeit (t) also ein enormes Potenzial zur Kosteneinsparung.
Heutzutage ist es sehr beliebt, das Licht mit Bewegungsmeldern zu steuern. Durch Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder wird versucht, die Zeit in der Beleuchtungssystemen in Betrieb sind, auf ein Minimum zu reduzieren. Diese Technik ist aber bereits ein halbes Jahrhundert alt und steuert das Licht nur sehr träge. So leuchten oft ganze Stockwerke auf, wenn ein Sensor eine Bewegung registriert, und das Licht bleibt dann noch bis zu 15 Minuten eingeschaltet, nachdem die Person den Raum verlassen hat.
Eine bessere Lösung wäre ein Beleuchtungssystem, das den Personen vor Ort folgt und sich schnell wieder abschaltet, wenn sie den Bereich verlassen. Durch die Integration von Sensoren in jede einzelne Lichtquelle, anstatt ganze Gruppen an einen zentralen Bewegungsmelder anzuschließen, werden gezielte und effiziente Beleuchtungssysteme Realität.
Und was ist mit der Sicherheit?
Die neuesten Innovationen im Bereich der Parkhausbeleuchtung haben uns einer optimalen Lösung nähergebracht. Wenn die Beleuchtung jedoch nur örtlich begrenzt ist, fühlen sich die Besucher möglicherweise nicht sicher. Eine weitere Sorge welche häufig auftritt ist, ob das Licht einem schnell fahrenden Auto schnell genug folgen kann. Die Lösung gegen dunkle Ecken und auch Unfälle sind vernetzte Systeme. Bei dieser Technologie werden in der Regel Lichtquellen gruppiert und wenn einer der Sensoren eine Bewegung erkennt, schaltet sich die gesamte Gruppe ein. Dies ist jedoch ein ähnliches System wie bei Bewegungsmeldern und verspricht nicht so viele Einsparungen wie die neuere Innovation: Echte Schwarmintelligenz.
Stellen Sie sich folgendes vor: Sie betreten ein Parkhaus, und wenn Sie die Türe öffnen, ist das Licht in Ihrer Umgebung bereits eingeschaltet. Ihre Bewegung wurde von den Leuchtmitteln bereits durch die Türe kommuniziert, weshalb sie bereits hochgedimmt sind, wenn die Person den Bereich betritt. Auf diese Weise können die Parkhausbesucher alles Nötige um sie herum sehen und trotzdem wird eine Menge an Energie gespart.
Dies sogenannte Schwarmtechnologie funktioniert folgendermassen: Jede Bewegung, die von einem Leuchtmittel erfasst wird, an das Netzwerk weitergeleitet. Auf diese Weise weiß das Netzwerk und somit jedes einzelne Leuchtmittel genau, wo man sich befindet. Das Licht um die Person herum ist ganz hell und je weiter die Leuchtmittel entfernt sind, desto tiefer ist die Helligkeitsstufe. In einem kurzen Radius von 5 Metern ist das Licht beispielsweise auf einer Helligkeit von 90% eingestellt und in einem Radius von 15 Metern wird das Licht auf 20% gedimmt. Natürlich können diese Einstellungen an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden.
Das Licht folgt Ihnen wie ein Schwarm und sorgt für ein reibungsloses Erlebnis, während es gleichzeitig viel Energie spart.
Auf diesem Video ist zu sehen, wie die ungenutzten Teile des Parkplatzes heruntergedimmt werden, aber immer noch hell genug sind, damit sich die Besucher sicher fühlen.
Echte Schwarmintelligenz ist in Systemen wie NOMUS zu finden und stellt eine vielversprechende Lösung dar, um Sicherheitsbedenken auszuräumen und gleichzeitig die Energieverschwendung in Parkhäusern zu reduzieren.
Noch mehr Möglichkeiten zum Energiesparen.
Lassen Sie uns zusammenfassen, wie die Beleuchtung Energie sparen kann: Effiziente LEDs in Kombination mit einer intelligenten Technologie zur Minimierung der Betriebszeit sind der richtige Weg. Aber es gibt noch mehr Möglichkeiten:
Der starke Trend, Daten für Optimierungen zu nutzen, hat auch die Beleuchtungsbranche geprägt. Wenn ein sensorgesteuertes System installiert wird, liefert es flächendeckende Sensordaten. Diese lassen sich auf einem Dashboard leicht auswerten und zur Überprüfung und Optimierung von Energieeinsparungen sowie zur Betriebsautomatisierung nutzen. Denn das Licht kann auf der Grundlage der Daten konfiguriert und eingestellt werden, und die Parameter können nach individuellen Präferenzen verfeinert werden, um mehr Energie zu sparen. Darüber hinaus sind neueste Beleuchtungssysteme in der Lage, Energieberichte zu erstellen, die Belegungsschwankungen über das Jahr hinweg aufzeigen und die Grundlage für das Erkennen weiterer Einsparpotenziale bilden. Zum Beispiel, welche Etagen des Parkhauses am meisten genutzt werden und daher stärker beheizt werden müssen.
Die Effizienz des Beleuchtungssystems ist wichtig, aber auch die Umgebung wirkt sich auf die Menge der verbrauchten Energie aus. In der Regel wird mit Hilfe von Lichtberechnungen die erforderliche Anzahl von Lichtquellen ermittelt, um die gewünschte Luxzahl zu erreichen. Wenn die Wände und Böden eines Parkhauses in hellen Farben gestrichen sind, wird weniger Kunstlicht benötigt, um die gleiche Helligkeit zu erreichen wie bei dunkleren Farben. Der Einfall von Tageslicht in das Parkhaus ist eine weitere Möglichkeit, den Bedarf an künstlicher Beleuchtung zu verringern. In der Praxis passen die meisten Beleuchtungssysteme das Lichtniveau jedoch nicht an, wenn Tageslicht vorhanden ist. Daher empfiehlt es sich, eine Beleuchtungslösung zu wählen, die das künstliche Licht an die gewünschte Helligkeit anpassen kann. Dies kann helfen, Energie zu sparen und gleichzeitig das gewünschte Beleuchtungsniveau im Parkhaus aufrechtzuerhalten.
Considering the circularity aspect.
Intelligent beleuchtete Parkplätze sollten nicht nur weniger Energie verbrauchen, sondern auch umwelt- und benutzerfreundlich sein. Die Kreislaufwirtschaft ist ein Modell, welches Unternehmen und Privatpersonen dazu ermutigt, Abfall und Umweltverschmutzung durch den Kreislauf von Produkten und Materialien zu reduzieren. Bei den meisten modernen LED-Beleuchtungssystemen ist es gängige Praxis, nicht nur die alten Lichtquellen, sondern auch die vorhandenen Armaturen mit kompletten Lampen zu ersetzen, was zu erheblichem Abfall führt., zu minimieren, Es empfiehlt sich die vorhandenen Leuchten nachzurüsten, anstatt sie auszutauschen. Dies spart eine Menge an grauer Energie, welche bei der Renovierung von Parkplätzen verbraucht wird. Bei einem sogenannten Retrofit wird das Vorschaltgerät für die Leuchtstoffröhren umverdrahtet, so dass die Fassung beibehalten werden kann und mit LED-Lichtquellen in Standardgröße wie dieser LED-Röhre bestückt werden kann.
Dies ist nicht nur ökologisch die nachhaltigere Lösung, sondern führt auch zu Kosteneinsparungen. Durch die Umrüstung bestehender Leuchten auf LED-Lichtquellen entfallen die Kosten für den Austausch ganzer Leuchten. Außerdem wird im Falle eines Defekts Zeit gespart, da der Austausch eines Leuchtmittels schnell und einfach funktioniert, da nicht eine ganze Leuchte demontiert und eine neue angebracht werden muss.
Zum Schluss: die Installation.
Obwohl der technologische Fortschritt die Effizienz von Beleuchtungssystemen verbessert hat, sind die komplizierte Verkabelung von verschiedenen Sensoren, Leuchtmitteln und Geräten sowie der kostspielige Programmieraufwand oft ein Hindernis für Unternehmen, sich für intelligente Lösungen zu entscheiden. Daher ist es wichtig, ein Beleuchtungssystem zu wählen, bei dem die Intelligenz in den Lichtquellen selbst und nicht in separaten Geräten integriert ist, so dass es nicht nur einfach, sondern auch energieeffizient zu installieren, warten und ersetzen ist.